Auszug aus der Konzeption für die Offene Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden St. Clemens und St. Andreas:

1. Zur gesellschaftlichen Situation von Kindern und Jugendlichen

Die Jugend ist ein Übergangsstadium vom Kind zum Erwachsenen. Die Grenzen zwischen Kind und Jugendlichem, vom Jugendlichen zum Erwachsenen sind fließend, sie können nicht eindeutig bestimmt werden. Das soziale Klima ist geprägt von der Tendenz zur Individualisierung und Vereinzelung. Dies hat u.a. den Effekt, dass soziale und gesellschaftliche Probleme als individuell und damit als selbstverschuldet empfunden werden. Der Leistungsdruck in Schule (G8) und Arbeitswelt steigt. Aber auch beim Einbringen guter Leistungen ist der Erfolg, z.B. ein Arbeitsplatz oder eine Arbeitsplatzsicherung nicht garantiert. Die politische und berufliche Unsicherheit wächst, die neue Armut, von der Kinder und Jugendliche im besonderen Maß betroffen sind, nimmt zu. Hinzu kommt der Zerfall vieler Familien bzw. die Existenz vieler Einelternfamilien und ein allgemeiner Autoritätsverlust. Damit verlieren wichtige Sozialisationsinstanzen an Wirksamkeit und Bedeutung.

2. CyberCafe42

2.1. Offene Treffpunktarbeit

Die Offene Treffpunktarbeit ist die niedrigschwellige Arbeitsform, die in allen Einrichtungen kontinuierlich, regelmäßig und mehrmals wöchentlich stattfindet, nämlich immer dienstags, donnerstags und sonntags, jeweils von 18.30 - 21.30 Uhr. Den Kindern und Jugendlichen stehen in den Räumlichkeiten Computer, Xbox, Beamer, Sitzgelegenheiten, Kicker, Essen und Trinken und das CyberCafe42-Team zur Verfügung. Offene Treffpunktarbeit beinhaltet auch die Beteiligung Jugendlicher an Entscheidungsprozessen. Die Gewinnung und Begleitung Ehrenamtlicher ist ein wichtiges Ziel Offener Kinder- und Jugendarbeit.

2.2. Zielgruppenarbeit

Das CyberCafe42 wendet sich an die Zielgruppe der 12-Jährigen und Älter:

Die Spezialisierung ermöglicht es speziell auf deren Interesse einzugehen, gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass eine Einrichtung nicht für alle Zielgruppen offen sein kann.

2.3. Freizeitorientierte Aktivitäten

Jugendliche suchen Orte für zwanglosen, freizeitorientierten Aufenthalt. Dieses Bedürfnis nach Erholung, Entspannung und Unterhaltung wird im CyberCafe42 ernst genommen. In der Einrichtung können Bedürfnisse wie z.B. laut Musik hören, zu tanzen, zu quatschen und Feste zu feiern, ausgelebt werden. Darüber hinaus werden regelmäßig verschiedene Aktivitäten angeboten: jeden 2. Dienstag im Monat findet ein Filmabend statt und jeden 4. Dienstag im Monat wird zusammen Leckeres gekocht und gemeinsam gegessen. Des weiteren haben wir die technische Leitung des Internetcafes des jährlich stattfindenden Kirchen- bzw. Katholikentages.

2.4. Medienpädagogische Arbeit

Ziel der Medienpädagogik heute ist es, dass die Benutzer urteilsfähig und verantwortlich mit den Medien zurecht kommen. D.h., dass der einzelne Mensch den Nutzen und Zweck dieser Technologie für sich selbst finden muss, indem er eigene und mitmenschliche Wertvorstellungen mit in seinen Entscheidungsprozess hinein nimmt. So ist es wichtig, dass gerade junge Menschen lernen, mit den neuen Medien vertraut zu werden, da sie alle Lebensbereiche durchdringen. So ist Medienpädagogik dazu da, den Menschen zu helfen, kommunikativer zu werden.

Hierbei lassen sich verschiedene Grundsätze beschreiben, die sich wechselweise aufeinander beziehen und wie folgt lauten:

Im Rahmen des CyberCafe42 finden deshalb verschiedene Schulungen und Fortbildungen statt.
Beispiele hierfür sind:

3. Rahmenbedingungen Offener Kinder- und Jugendarbeit

Die Gewährleistung kontinuierlicher Öffnungszeiten, die Notwendigkeit verlässlicher und dauerhafter Ansprechpartner für die Jugendlichen zu sein und die Aufgabenvielfalt ( Freizeitangebote, Management, Beziehungsarbeit etc. ) in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sind unabdingbar. Es wird angestrebt, eine Vernetzung mit bestehenden Jugendhäusern der Kirche (z.B. Spiele-TÜV), sowie mit kommunalen Trägern von Jugendhäusern zu erreichen.